Bücherneuzugänge

Bei der letztjährigen Weihnachtsfeier von Madonna e.V. führte die Tombola nicht nur zu weihnachtlichem Vergnügen sondern füllte auch die Kasse des Madonna-Archivs. Dank der erzielten Einnahmen sowie einer großzügigen Geld- und einigen Bücherspenden konnten die unersättlichen Bücherregale unserer Bibliothek in den letzten Monaten Stück für Stück weiter gefüttert werden.

Unter den Neuerwerbungen (die sowohl antiquarische Anschaffungen als auch Neuerscheinungen beinhalten) finden sich unter anderem der bissige Roman „Schweinerei“ der französischen Autorin Marie Darrieussecq, in dem eine Frau von ihrer Arbeit in einer Parfümerie berichtet, bei der sie zusätzliche Dienstleistungen anbietet und sich schleichend in ein Schwein verwandelt. Durch den außergewöhnlichen Stil der Autorin gerät die unanständige gesellschaftliche Vision beinahe apokalyptisch und vor allem zu einer diskussionswürdigen Satire auf bestimmte Männerfantasien, wie unter anderem „Die Zeit“ (am 07. März 1997) rezensierte.  Außerdem erstanden wir den eindrucksvollen Bildband „Domenica und die Herbertstraße“, in dem zahlreiche schwarz-weiß Fotografien Sexarbeit im Hamburg der 1980er Jahre dokumentieren und Domenica und ihr Arbeitsumfeld in Szene setzen. Lesenswert ist außerdem die diskursanalytische Studie „Gefährlich oder gefährdet? Diskurse über Sexarbeit zur Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Südafrika“ von Carolin Küppers. Letztere untersucht, wie das Massenereignis Fußball-WM als Katalysator dient, durch den Diskurse über Sexarbeit verstärkt medial inszeniert und dadurch sichtbar werden.

An aktuellen Neuerscheinungen bereichert unter anderem die Autobiographie der bekannten Frankfurter Rapperin und ehemaligen Sexarbeiterin Schwesta Ewa „Enthüllungen. Das Leben fickt am härtesten“ die Bibliothek.

Leider ist der Zugriff auf unsere Bestände wegen der Corona-Pandemie zurzeit noch nicht wieder wie gewohnt möglich und auch das Archiv bleibt bis auf Weiteres für Besucher*innen geschlossen. Anfragen per E-Mail oder Telefon werden aber weiterhin beantwortet und wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten alles, um euch bei euren Recherchen zu unterstützen!

Für weitere Geld-, Bücher- und andere Sachspenden sind wir natürlich jederzeit sehr dankbar. Wir wünschen euch das Beste – vor allem natürlich Gesundheit – und können es kaum erwarten, euch so bald wie möglich wieder unsere Türen zu öffnen.  

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