Projekte

Von Beginn an war das Madonna – Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT immer wieder an verschiedenen kleineren und größeren Kooperationen beteiligt. Die folgende Auswahl der aktuellsten Projekte zeigt die stetige Vernetzung des Archivs mit anderen Institutionen und Forscher*innen.

Im Zeitraum Mitte 2017 bis Mitte 2019 hatte das Madonna – Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT die Möglichkeit, im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekt des Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) das Archiv durch Einführung des Archivprogramms FAUST 8 und der Finanzierung von Arbeitskräften, die eine Überarbeitung alter Bestände und dessen Aufnahme in den Meta-Katalog sowie der Digitalisierungsvergabe einiger seltener Plakate, Tonaufnahmen, Grauer Literatur und anderem Schriftguts vornahmen, die Chance, das Archiv auf professionelle Beine zu stellen.

Ziel war es, die Hurenbewegung als Teil der neuen Frauenbewegung und die Komplexität der Thematik Sexarbeit durch das Aufzeigen von unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensentwürfen von Sexarbeiter*innen und den gesellschaftlichen Widerständen sichtbar zu machen.

Darüber hinaus konnte während der Projektlaufzeit ein großer Teil der Plakatsammlung und der Audiokassetten digitalisiert werden.

Ferner wurden Essays von Mareen Heying über „Die Hurenbewegung als Teil der Zweiten Frauenbewegung“ von Giovanna Gilges über „Arbeitsrealitäten in der Sexarbeit“ und von Mechthild Eickel zu „Madonna e.V. – Verein zur Förderung der beruflichen und kulturellen Bildung von Sexarbeiterinnen“ verfasst und im Digitalen Deutschen Frauenarchiv online gestellt werden.

Im Sommersemster 2017 und Wintersemester 2017/2018 wurde das zweisemstrige Lehrforschungsseminar „Zwischen Arbeit, Recht und Moral. Zur Geschichte und Entwicklung der Sexarbeit im Ruhrgebiet“ an der Ruhr-Universität Bochum in Kooperation mit dem Madonna – Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT angeboten. Sie eröffnete das Angebot einer fortwährenden und langfristigen Zusammenarbeit mit Studierenden und Forscher*innen für Theorie und Praxis (kritischer) Sexarbeitsforschung. Die Ergebnisse wurden im April 2018 auf einer Vortragsveranstaltung im Blue Square Bochum vorgestellt und liegen im Archiv zur Einsicht bereit.

Unter dem Titel „Forschen in und mit Archiven“ fand am 9. November 2018 die Abschlussveranstaltung der erfolgreich abgeschlossenen dritten DDF-Förderphase im Blue Square in Bochum statt. Gleichzeitig war dies der Auftakt zum vierten Interdisziplinären Workshop Kritische Sexarbeitsforschung, bei dem Forscher*innen am 10. und 11. November in den Räumen von Madonna e.V. neueste Forschungsfelder im Bereich der Sexarbeit vorstellten.

Im Mai und Juni 2019 wurde das Projek „EMANZENEXPRESS_gemeinsam sind wir gemeiner“ zur Geschichte feministischer Kämpfe der 1980er und 1990er Jahre in Bochum vom atelier automatique in Zusammenarbeit mit dem feministischen Archiv ausZeiten, der studentischen Frauen*bibliothek Lieselle und dem Madonna – Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT realisiert. Dabei wurden u.a. Fotos von Straßenfesten und den Madonna Benefizbällen aus den 1990er Jahren sowie die Hurenzeitschrift „Auspuff“ ausgestellt.

emanzenexpress