Sexarbeiterinnen kämpfen seit den 1980er Jahren weltweit für eine gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung von Prostituierten. In Deutschland war die Hurenbewegung aktiv, in Italien das Komitee Lucciole. Die sich zu sozialen Bewegungen formierenden Gruppen setzten sich für eine Rechtsprechung ein, die Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit verbessert. Das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper war eine zentrale Forderung der Aktivistinnen. Perspektivisch strebten sie eine gleichberechtigte Gesellschaft ohne Machtgefälle zwischen den Geschlechtern an.
Mareen Heying zeichnet in ihrer Dissertation anhand von Huren-Zeitschriften, Protokollen von Prostituiertenkongressen und weiteren Quellen der Hurenbewegung und Lucciole nach, welche Themen den Bewegungen in den 1980er und 1990er Jahren wichtig waren und mit welchen medialen Formen sie sich Öffentlichkeit verschafften. Ebenso sind ihre Aktionen (Besetzungen, Demonstrationen) Teil der Analyse. Sie zeigt auch, welche Entwicklungen die beiden Bewegungen nahmen.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Nach der Lesung können Fragen gestellt werden. Auch gibt es die Möglichkeit, mit der Autorin im Rahmen eines Safe-Spaces in Kontakt zu kommen.
Die Veranstaltung findet als Kooperation von Madonna e.V., dem Autonomen FrauenLesbenreferat der Ruhr-Universität Bochum und der Studentischen Frauenbibliothek Lieselle statt.
Datum: 19.12.2019
Ort: Studentische Frauenbibliothek Lieselle an der RUB; Raum GA 04/60
Zeit: 18:30 Uhr
Mehr von Mareen Heying gibt es in der Jungen Welt vom 30.11.2019 zu lesen. Zusammen mit Ursula Probst spricht sie als Vorstand der Gesellschaft für Sexarbeits- und Prostitutionsforschung im Interview über Sprachgebrauch, den gesellschaftlichen Umgang mit Sexarbeit und Feminismus. Eine absolute Leseempfehlung!